Ob in der Stadt oder über Pässe: Schutzbekleidung ist für Motorradfahrer lebenswichtig. Hier finden Sie Tipps zu den sieben wichtigsten Elementen der Schutz-Ausrüstung. Sparen lohnt sich nicht.

Motorradfahren bedeutet für viele ein Gefühl der Freiheit. Allerdings ist die Unfallwahrscheinlichkeit auch sieben mal höher als beim Autofahren. Allein schon deshalb lohnt es sich, bei der Ausrüstung auf Qualität zu achten. Ein Muss sind Helm, Handschuhe, Spezialstiefel, Schutzkleidung und Nierengurt.

Helm:

In der Schweiz und der EU ist der Motorradhelm obligatorisch. Den besten Schutz bieten so genannte Integralhelme, die sowohl mit Kinnschutz wie auch mit Visier ausgestattet sind. Der Helm sollte mit einer Hand zu öffnen sein und optimal auf die eigene Kopfform passen. Praktisch sind austauschbare Helmpolster, die sich waschen lassen. Nach einem Sturz muss der Helm ersetzt werden.

Handschuhe:

Da die Hände bei einem Sturz meist reflexartig als erstes auf den Boden treffen, lohnen sich verstärkte oder aus Leder gefertigte Handschuhe. Diese sollten möglichst abriebfest sein, da die Hände bei einem Unfall meist besonders in Mitleidenschaft gezogen werden. Wichtig ist auch ein stabiler Riegel am Handgelenk. Lieber etwas engere Finger wählen als zu weite und zu lange. Die Handschuhe weiten sich mit dem Tragen meist noch etwas aus.

Stiefel:

Cowboystiefel sind zwar besser als Flipflops, aber aufgepasst: richtig schützen aber nur spezielle Motorradstiefel mit hohem Schaft und Verstärkungen.  Gute Schuhe sind sehr wichtig, da Unfälle sonst üble Folgen haben können – etwa wenn das Motorrad bei einem Sturz aufs Bein fällt.

Das Verletzungsrisiko bei Motorradunfällen ist an den Unterschenkeln am höchsten. Idealerweise schliessen die Schuhe direkt an die Protektoren der Motorradhose an. Kurzstiefel, welche nicht über die Knöchel reichen, bieten einen deutlich geringeren Schutz und sind nicht empfehlenswert.

Jacke/Hose:

Motorradbekleidung soll bei einem Sturz schützen und verhindern, dass der Körper im Fahrtwind auskühlt. Meist sind Motorradjacken und –hosen aus Leder oder abriebfestem Textilmaterial gefertift. Leder bietet den besten Abriebschutz und Sitz, Textilkleider einen höheren Tragkomfort und besseren Nässeschutz.

Ein gängiges Textilgewebe für Schutzbekleidung ist Cordura 500, eine Nylonfaser, die zuweilen mit dem hochreissfesten Kevlar verstärkt wird. Gute Schutzbekleidung ist an Schultern, Ellenbogen, Unterarm, Knien und Schienbein mit Protektoren ausgestattet.

Nierengurt:

Ein Nierengurt wärmt und schützt. Ausserdem werden die Organe im Bauchraum komprimiert, was die Verletzungsgefahr reduziert. Es gibt den Nierengurt auch in Verbindung mit einem  Rückenschutz. Dieser Schutz ist einem in der Jacke eingebauten Rückenschutz vorzuziehen, da er bis ans Steissbein schützt.

Protektorenweste:

Statt einer Jacke und Hose mit integrierten Protektoren zu tragen, gibt es auch die Möglichkeit der Verwendung einer  Protektorenweste. Diese wird körpernah getragen und mit Klett oder Riemen festgemacht. So kann auch ältere Schutzbekleidung ohne Protektoren aufgerüstet werden.

Gerade bei Textil-Schutzbekleidung, die leichter verrutscht als Leder, macht eine Protektorenweste  Sinn. Trotzdem sollte man darauf achten, darüber Kleider mit abriebfesten Stoffen  zu tragen.  Nebst Westen gibt es auch Unter-Hosen mit Protektoren.

Regenausrüstung:

Ist eine Mehrtagestour bei jedem Wetter geplant, lohnt sich die Anschaffung von Regenbebekleidung. Diese sollte möglichst in hellen oder bunten Farben gehalten sein, um die Sichtbarkeit auf der Strasse zu erhöhen. Reissverschlüsse erleichtern den Einstieg und sorgen dafür, dass der Kombi  trotzdem eng anliegt. Regenkombi ab 70 Franken.

In allen Fällen ist es wichtig, dass die Schutzbekleidung gut sitzt und angenehm zu tragen ist. Denn nur so kann sie optimal schützen. 

 

Quelle: Comparis.ch